“MaRisk-Novelle – Die Arbeit geht nicht aus” Dr. Lars Röh und Dr. Nina Scherber im Gespräch mit PLATOW
Die MaRisk, die Mindestanforderungen für das Risikomanagement in Finanzinstituten festlegen, werden derzeit aktualisiert, um ESG-Risiken einzubeziehen, und sollen in diesem Frühjahr veröffentlicht werden. Die neuen MaRisk enthalten u.a. auch Regelungen zu Immobilien und Risikomodellierung, mit Details wie Richtlinien zur Homeoffice-Arbeit. Viele der neu geregelten Punkte sind bereits bekannt und umgesetzt, wenn auch in weit verstreuten Einzelbestimmungen. Mit der neuen Aktualisierung wird jedoch ein zentrales Regulierungsdokument zur Verfügung gestellt. Die Aktualisierung beinhaltet granulare Definitionen von ESG-Risiken für die Kreditvergabe und -überwachung, was umfangreiche Investitionen in bestehende oder neue IT, Datenmanagement und Modellierung erfordern wird. Die aktualisierten MaRisk bieten einheitliche, detaillierte und positive Anforderungen für alle Marktteilnehmer, erfordern jedoch einen erheblichen Arbeits- und Investitionsaufwand für ihre Umsetzung.
In diesem Zusammenhang sprachen Dr. Lars Röh und Dr. Nina Scherber mit Norbert Parzinger (Redakteur PLATOW Verlag GmbH): „ESG-Risiken, die bei der Vergabe und Überwachung von Krediten bisher oft kaum eine Rolle spielten, werden nun auf denkbar granulare Weise regulatorisch definiert“, sagt Lars Röh. „Es dürfte insbesondere mit Blick auf das Bestandgeschäft schwierig werden, die für Kreditverträge nötigen Daten überhaupt zu bekommen. Viele KMUs sind darauf in keiner Weise vorbereitet“, meint Nina Scherber.
Das ganze Gespräch gibt es in der neuesten Ausgabe der PLATOW Legal + Finance vom Donnerstag, den 23. Februar 2023.